Hilf mir, es selbst zu tun. M.M.
Hilf mir, es selbst zu tun. M.M.
Eine wichtige Bedeutung in der Montessori-Pädagogik kommt den Lernmaterialien zu. Auf vielfältige Art ermöglicht es den Kindern ein ganzheitliches und selbstständiges Lernen. Die Entwicklung der Sinne und der Bewegung wird gestärkt, Eigenverantwortung übernommen und Selbstkontrolle geübt. Maria Montessori nannte das Lern, Spiel- und Erfahrungsmaterial den „Schlüssel zur Welt“ und teilte es in 5 Bereiche ein:
Das Sinnesmaterial spricht die fünf Hauptsinne Tasten, Sehen, Fühlen, Hören und Riechen der Kinder an und schafft dadurch eine Brücke zwischen den inneren Erfahrungen, Erlebnissen und Eindrücken und der äußeren Ordnung der Dinge.
Die sensible Phase für Ordnung ist sowohl für den Aufbau der äußeren als auch der inneren Ordnung des Kindes von großer Bedeutung. Die im Vorschulalter aufgenommenen Sinneseindrücke stehen noch isoliert nebeneinander. Das Kind muss die inneren Erfahrungen, Eindrücke und Erlebnisse erst zu einem sinnvollen Ganzen verknüpfen.
Während der Arbeit mit dem Material findet das Kind zu einer inneren Ordnung, indem es vergleicht, paart und abstuft. Besonders dabei ist die Isolierung der Sinne (z. B. Geruch), der Eigenschaften der Dinge (z. B. Gewicht, Größe, Farbe) und der Schwierigkeitsgrad im Umgang mit dem Material. Das erlaubt ihm, später Gegenstände differenzierter zu sehen und besser einordnen zu können.
Das Mathematikmaterial macht Zahlen, Mengen und Rechenaufgaben visuell und haptisch begreifbar. Mathematische Grundlagen werden mit vielen Sinnen erfasst, anschaulich und verständlich erklärt.
Das mathematische Material bietet den Kindern die Möglichkeit, ihrem Bedürfnis nach Abzählen und Aufteilen nachzugehen.
Als erstes lernen die Kinder die korrekte Bezeichnung des Materials (z.B. numerische Stangen) und anschließend ordnen sie dem Material das entsprechende Symbol zu (Zahlen/Ziffern zu den Stangen). Sie erlangen eine genaue Vorstellung von “viel” oder “wenig”.
Holzbausteine, das Pythagoras Brett für das Erlernen des Einmalseins, Bruchrechnungskreise, Multiplikations- und Divisionsbretter, zerlegbare geometrische Körper sowie Lernteppiche zu Winkeln und Gradmessung sind Beispiele für das Mathematikmaterial.
Das Sprachmaterial ist auf die kindliche Entwicklung ausgerichtet. Die Sprache entwickelt sich vorwiegend im Gemeinschaftsleben. Das Zusammensein in der Gruppe bekommt hier ein große Bedeutung mit den gemeinsamen Gesprächsrunden und Teamarbeiten.
Mit dem Erzählen und Vorlesen von Geschichten, durch Rollenspiele oder auch mit Materialien wie Wortarten-Symbole, Lernposter, Sandpapierbuchstaben oder auch das bewegliche Alphabet wird die Sprache der Kinder angeregt und gefördert.
Um die Fein- und Grobmotorik oder bestimmte Bewegungsabläufe zu fördern, die sensorische Motorik und auch die Auge-Hand-Koordination zu schulen gehören alltägliche Tätigkeiten, die Übungen des praktischen Lebens.
Durch Beobachtung und Wiederholung lernen die Kinder alltägliche Handgriffe und Handlungsabläufe, werden sicherer in ihren Bewegungsabläufen und auch selbstständiger.
Die kosmische Erziehung befasst sich mit der Umwelt und dem Zusammenspiel von Natur und Mensch sowie den Beziehungen der Menschen zueinander. Es werden die Bereiche Geografie, Geologie, Geschichte, Physik, Astronomie, Soziologie, Chemie und Biologie miteinander verknüpft.
In gemeinsamen Projekten können die Kinder den Zusammenhang von Natur und Mensch erfassen, andere Kulturen kennenlernen und so Wissen über die Welt erfahren. Beispiele für Material der kosmischen Erziehung sind kartografische Lernteppiche, Dauerkalender aus Holz, Lernuhren, der Globus und verschiedene Sortier- und Legespiele.