FAQ
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FAQ

Nicht das Kind sollte sich der Umgebung anpassen, sondern die Umgebung dem Kind. M.M.

Was sind eigentlich sensible Phasen?

In der kindlichen Entwicklung gibt es Phasen, in denen das Kind eine besondere Empfänglichkeit, eine besondere Bereitschaft für den Erwerb bestimmter Fähigkeiten hat. Die Aufmerksamkeit des Kindes richtet sich in dieser „sensiblen Phase“ auf gewisse Bereiche in seiner Umgebung. Von 0-3 Jahren sind die Kinder sensibel für das Thema Ordnung, Bewegung und Sprache. Von 3-6 Jahren ist die Sensibilität erhöht für die Bewusstseinsentwicklung, das soziale Zusammenleben oder für die Vervollkommnung bereits gemachter Errungenschaften. Die 6-12-Jährigen sind sensibel für neue soziale Beziehungen, für die Entwicklung eines moralischen Bewusstseins oder für Abstraktionen. Von 12-18 Jahren beginnt die sensible Phase der Jugendlichen in Richtung Gerechtigkeit und Menschenwürde, soziale und gesellschaftliche Prozesse, wissenschaftliche Erkenntnisse und politischer Verantwortung.

Jede vorangegangene Phase legt dabei das Fundament für die darauffolgende.

Wie lernen die Kinder an der Montessorischule Rotthalmünster und was ist eigentlich Freiarbeit?

Ein wichtiger Leitsatz der Montessori-Pädagogik lautet: „Hilf mir, es selbst zu tun“. Dementsprechend verbringen die Kinder den größten Teil des Schultags mit der sogenannten „Freiarbeit“. In der Freiarbeit beschäftigen sich die Kinder selbstständig mit dem von ihnen gewählten Montessori-Material. Die Pädagog*innen zeigen in Darbietungen die Handhabung des Materials und begleiten die Kinder bei ihrer Arbeit. Die Umgebung gibt Anregung und ist so strukturiert, dass es dem Kind möglich ist, selbstständig und weitgehend unabhängig vom Erwachsenen zu lernen. Die Beobachtung ist hierbei eine zentrale Aufgabe der Pädagog*innen. Die Freiarbeit wird ergänzt durch die Zeit im Kreis, in der die Kinder einer Klasse z. B. gemeinsam diskutieren oder Referate halten, sowie durch gezielte Lernangebote wie Englisch, Sport, Werken, Kunst, Musik oder Religion, die in gebundenen, klassenübergreifenden Unterrichtseinheiten stattfinden.

Welche Möglichkeiten hat mein Kind nach der 4. Klasse?

Übertritt nach der Montessori-Grundschule

Die Kinder können ihren Weg an unserer Schule bis zur 9. bzw. 10. Klasse fortsetzen oder an eine öffentliche Mittelschule, an eine Realschule oder an ein Gymnasium übertreten. Für den Wechsel an eine Realschule oder ein Gymnasium müssen sich die Kinder in der 4. Klasse in jedem Fall einem Probeunterricht unterziehen. Gemeinsam mit Kind und Eltern stellen wir fest, ob ein Kind für diesen Schritt geeignet ist. Diese Kinder werden von uns mit entsprechendem Vorbereitungsmaterial versorgt. Alle Schülerinnen und Schüler werden bei ihren Übertrittsvorbereitungen begleitet.

Begleitung und Möglichkeiten

Hierbei geht es um die Begleitung aller 4.-Klässler in die 5. Jahrgangsstufe. Für jedes dieser Kinder gilt: Es ist wichtig, das Beste zu geben und Verantwortung für das eigene Lernen zu übernehmen, egal welcher Weg eingeschlagen wird. Da dieses Bewusstsein jedem Kind von Anfang an vermittelt wird, werden die 4.-Klässler insofern nicht anders behandelt als bisher. Je früher ein Kind lernt, sich mit den eigenen Stärken und Schwächen auseinanderzusetzen, umso klarer wird, wie der persönliche Weg in der 5. Klasse weitergeht.

„Wenn ich weiß, wo ich bin, kann ich hin, wo ich will.“

Für uns gilt folgender Grundkonsens in der Begleitung der 4.-Klässler:
• Es ist wichtig, dass der angestrebte Weg für das Kind und die Pädagogen passt, dass es allen dabei gut geht.
• Ziel ist es, dem Kind zu ermöglichen, immer mehr in die Selbstständigkeit zu kommen.
• Die Kinder sollen dort, wo sie hingehen, gut zurechtkommen können.
• Wir bieten den Schülern dafür Handwerkszeug an. Jede(r) Lehrerin tut dies auf ihre/seine Art: Ob mit oder ohne spezielle
Angebote, ob in Aufgaben für den einzelnen Schüler oder für die ganze Gruppe oder eine Teilgruppe.
• Es gibt aber keine Sonderstellung der Probeunterrichtskinder. Jeder Schüler (egal, ob er am Probeunterricht teilnimmt
oder nicht) kann das Vorbereitungsmaterial bekommen – vorausgesetzt er bringt die nötige Arbeitshaltung und das
entsprechende Leistungsvermögen dafür mit (Orientierung am IZEL).
Wenn bei der Einschätzung des Kindes ein Dissenz zwischen Eltern und Pädagogen (ggf. Austausch im Team) besteht, ist im
Vorfeld ein Klärungsgespräch nötig. Es bleibt den Eltern vorbehalten, ihre Kinder entgegen unserer Empfehlung für den
Probeunterricht anzumelden.
• Wenn Kinder in die 5. Klasse unserer Schule gehen wollen, erachten wir es als sinnvoll, diesen Weg bis zum Hauptschul-
oder mittleren Bildungsabschluss weiterzugehen.

 

Daher empfiehlt es sich, den Wechsel an eine weiterführende Schule nach der 4. Jahrgangsstufe zu vollziehen. Wenn grundsätzlich ein Wechsel ins staatliche Schulsystem geplant ist, scheint es uns sinnvoll, die 5. Klasse – als Gelenkklasse – bereits in diesem System zu besuchen. Vorgabe des Montessori-Landesverbandes aufgrund einer Bestimmung des Bayerischen Kultusministeriums: Wir dürfen für die Kinder der 4. Klasse zukünftig kein Übertrittszeugnis mehr ausstellen.