Hausaufgaben
Im Zentrum der Montessori-Pädagogik steht die selbstständige, frei gewählte Arbeit des Kindes – die Freiarbeit und seine ernsthafte und konzentrierte Beschäftigung mit einem von ihm gewählten Gegenstand. Wir haben die Freiheit, den vom amtlichen Lehrplan vorgegebenen Lehrstoff und zusätzliche Lerninhalte der jeweiligen Entwicklungsstufe, dem Interesse und der Lernbereitschaft des Kindes anzupassen. Dabei sind das Klassenzimmer, das Schulgebäude und der Schulgarten so vorbereitet, dass das Kind zu selbstständigem Tun angeregt wird. In Anbetracht der intensiven und nachhaltig wirksamen schulischen Tätigkeit sind Hausaufgaben in der Regel in größerem Umfang nicht notwendig.
Aus der schulischen Arbeit ergeben sich Formen von selbstorganisiertem Lernen zu Hause, wie das Erarbeiten von Referaten, Buchvorstellungen und Vorträgen oder das Üben und Festigen von noch unsicheren Lernthemen. Zuhause sollte das Kind ebenfalls mit einbezogen werden und altersgemäße Aufgaben übernehmen lernen, diese selbstständig und eigenverantwortlich im Familienalltag auszuführen.
Noten und Zeugnisse
Die Selbsteinschätzung und -bewertung ist ein wichtiger Grundsatz der Montessori-Pädagogik. Die Montessorischule Rotthalmünster vergibt daher keine Noten. Die Selbstbewertung durch selbstständiges Erkennen und Kontrollieren von Fehlern ist ein zentrales Kennzeichen des didaktischen Montessori-Materials, das stets eine eingebaute Fehlerkontrolle enthält, um sich selbst prüfen zu können und nicht auf die Anerkennung von außen angewiesen zu sein.
„Wenn ich weiß, wo ich bin, kann ich hin, wo ich will.“
Die wertschätzende, aufmerksame, zurückhaltende und gleichzeitig sehr präsente Beobachtung ist eine wesentliche Aufgabe des/der Montessori-Pädagogen*in. Das Kind wird regelmäßig individuell und im sozialen Kontext beobachtet und die Beobachtungen werden notiert. So ist es möglich den Entwicklungsstand des Kindes und seine Persönlichkeit mit den individuellen Fähigkeiten zu erkennen. Beobachtete Entwicklungsschwierigkeiten geben Anlass, besonders genau hinzuschauen und auch geeignete Schritte zur Unterstützung des Kindes in seiner Entwicklung zu unternehmen. Eine Zusammenfassung der Beobachtungen und damit gleichzeitig eine Rückmeldung und Standortbestimmung im Schuljahr geben das IZEL (Informationen zum Entwicklungs- und Lernprozess) und der persönliche Halbjahresbrief, dem ein persönliches Gespräch mit dem Kind vorangeht. Die Informationen zu aktuellen Lern- und Entwicklungsfortschritten werden mit den Schüler/innen vorab besprochen, hierbei sollen sich die Kinder auch selbst einschätzen.
Mit dieser positiven Lernerfahrung bleiben die Kinder motiviert, können sich entfalten und gehen mit Freude an neuen Aufgaben und Lerninhalten ran.